Rügen

Bergen ruft uns heute

Eigentlich einen Katzensprung entfernt von unserem Urlaubsdomizil liegt der kleine Ort Bergen/Rügen mit 15.000 Einwohnern. Also über recht holprige Fahrradwege den Weg gen Norden in die ruhige Stadt Bergen.

Unsere Räder stellen wir an der Touristinformation im Ort unnittelbar am Marktplatz ab, wo man übrigens seine EBikes an einem extra Fahrradständer aufladen kann. Einziges Problem vielleicht: Man sollte sein Ladegerät dann auch dabei haben 😉.

Marktplatz Bergen
Marktplatz Bergen

Unser erster Weg führt uns in ein kleines städtisches Museum im Klosterhof, direkt an der Kirche.

Das Museum der Stadt Bergen befindet sich in einem restaurierten Gebäude dieses ehemaligen Klosterhofes. In der Ausstellung befindet sich

  1. im Erdgeschoss die Ur- und Frühgeschichte Rügens; von der Steinzeit bis zum Ende der Slawenzeit 1168, als das Hauptheiligtum auf Arkona zerstört und die Ranen christianisiert wurden, reicht das Spektrum dieses Abschnittes,
  2. im Obergeschoss die Gründungszeit des Klosters und bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts Beispiele aus der Bergener Stadtgeschichte, 
  3. Aktuell eine Ausstellung zum Thema „Comics in der DDR“,Gezeigt werden neben den Digedags und den Abrafaxen viele weitere Akteure der sogen. Bildergeschichten. Die Ausstellung zeigt einen Einblick in die Vielfalt der Comics im damaligen „Osten“, die auch von der DDR staatlich gefördert wurden, inklusive Originalausgaben von „Mosaik“, gegenwärtig der älteste und auflagenstärkste Comic deutscher Produktion. 
Alte Bibel
Bibel im Bergen-Museum 1649 in Nürnberg gedruckt

Ein nettes Museum

Ein wirklich kleines, aber dennoch lohnenswertes Museum, das eine liebevolle Handschrift auszeichnet. Es lohnt sich auf jeden Fall dort einmal hinein zu schauen.

Wir haben es nicht bereut und sind äußerst freundlich aufgenommen und begrüßt worden.

Marienkirche

Es ist der älteste erhaltene Backsteinbau in Mecklenburg-Vorpommern. Der in die Außenmauer der Marienkirche eingelassene Grabstein soll der des Fürsten Jaromar I. sein.

Grabstein

Leider ist es nicht gestattet, Bilder aus dem Innenraum der Kirche zu veröffentlichen. Aber die Kirche ist wirklich lohnenswert und ihr solltet einen Besuch einplanen. Nebenan auch gleich eine Herberge für Pilger des Jakobsweg.

Jakobsweg Herberge
Pilgerherberge in Bergen

Ohne diesen Aussichtsturm hat man Bergen nicht gesehen

Unweit des Marktplatzes finden wir den vorher schon auf der Fahrradtour zu sehenden Ernst-Moritz-Arndt-Turm von Bergen. In Vorbereitung des 100. Geburtstages von Ernst Moritz Arndt bildete sich 1869 ein „Komitee zur Errichtung eines Arndt-Denkmals“ unter Leitung des rügenschen Landrats von Platen und des Bergener Bürgermeisters Richter.

Es wurde in der deutschen Öffentlichkeit zu Spenden aufgerufen und die Architekten um Entwürfe gebeten. Die Grundsteinlegung erfolgte am 26. Dezember 1869.

Der Turm diente Einheimischen und Gästen als Aussichtsturm. 1944 wurde die einst geziegelte Kuppel entfernt und eine Flakstellung montiert. Von 1945 bis 1953 wurde der Turm von der Roten Armee genutzt. 1955 wurde die Plattform abgerissen und durch eine neue Holzkuppel ersetzt.

Im Jahre 1999 beschloss die Stadtverordnung der Stadt Bergen auf Rügen, den Turm zu sanieren und den ursprünglich möglichen Rundumblick durch den Bau einer gläsernen Kuppel wieder zu ermöglichen. Und so hatten wir die Möglichkeit für 2 Euro Eintritt am Automaten ein Ticket zu erwerben und die Stufen des Turmes hinauf zu steigen. Aber der Ausblick hat sich wirklich gelohnt.

Treppenbeschriftung

Weiter zur Wurst

In unserem Reiseführer haben wir gelesen, dass es am westlichen Stadtrand von Bergen einen angesagten Hersteller fleischiger Leckereien gibt. Das lassen wir uns doch nicht zweimal sagen. Da ist uns kein Weg zu weit. Also auf durch die Stadt, am Bahnhof vorbei und dann…

Rügener Landschlachterei
Rügener Landschlachterei

Nachdem wir fleißig probieren durften,hatte die sehr freundliche Mitarbeiterin ihr Ziel erreicht: Wir sind mit einer Tüte an Leckereien aus Fleisch aus dem Laden wieder hinaus. Und freuen uns schon auf das nächste Probieren Zuhause.

Rückfahrt und durch Putbus Parkanlage

Fast 100 Jahre bevor der Ort Putbus 1810 gegründet wurde, ließ Graf Moritz Ulrich l. in dem vorhandenen Wald einen Park im französischen Stil anlegen, der am heutigen Tag den Abschluss für uns bilden sollte.

Unter Fürst Wilhelm Malte l. von Putbus erfolgte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die Umgestaltung in einen englischen Landschaftspark.

Ein Plan, erhältlich in der Touristinformation, hilft bei der Orientierung. Ein Wildgehege mit Rot- und Damwild wurde damals angelegt und beherbergt heute circa 50 Tiere. Leider nur bis zu seiner Sprengung 1962 war das damals vorhandene Schloss der Mittelpunkt.

Gebäude wie die Seeterrassen, der ehemalige Marstall, dem (renovierungsbedürftigen) Mausoleum, Orangerie, Christuskirche, das 1859 aufgestellte Malte-Denkmal, Fasanen- und Affenhaus prägen diesen wohl schönsten Park der Insel Rügen.

Uns hat der Pfad durch diesen schönen Park sehr gefallen. Es hat sich gelohnt.

Blick auf den Schwanensee
Statue Malte
Kirche
Blick in die Kirche
Blick ins Mausoleum

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