Prag Städtereise

Prag-wir kommen * Reisebericht

Diesmal ging es auf eine sechstägige Reise in die Hauptstadt der Tschechei: Prag

Eine Stadt mit über 1,2 Millionen Einwohnern und gewiss ein Vielfaches an Touristen. Für sechs Tage sollten wir ein Teil dieses Vielfachen sein. Aber lest selbst, was wir von dieser tollen Reise zu erzählen haben.

Unsere Buchungen nach Prag

Nach einigen Recherchen haben wir uns für das Hotel Michelangelo Grand Hotel in der Neustadt entschieden. Von hier aus sind es wirklich nur Schritte bis in die Altstadt und zu allen Sehenswürdigkeiten.

Und dann gab es die Überlegung, einen Teil unserer Zeit in Prag mit dem Prag City Pass abzudecken. Grundsätzlich wirklich keine schlechte Idee, wenn man soviel wie möglich an Sehenswürdigkeiten besuchen möchte. Wir selbst hatten uns aber dafür entschieden, diesmal darauf zu verzichten und gechillt dieses verlängerte Wochenende in Prag zu verbringen.

Die astronomische Uhr, die alle sehen wollen.

Wir rechnen am Ende einmal für euch hier ab und schauen, was uns die Sehenswürdigkeiten insgesamt gekostet haben.(für alle ganz Neugierigen: siehe Ende dieses Beitrags)

Was haben wir vorab gebucht?

  • Hotel Michelangelo Grand Hotel*
  • Flüge hin und zurück
  • Stadtführung Altstadt und jüdischen Viertel
  • Führung durch die Prager Burg

Was haben wir während des Aufenthaltes in Prag gebucht?

Welches Hotel haben wir in Prag genutzt?

Unser Hotel war das Michelangelo Grand Hotel* in der Neustadt, das gefühlt aber wirklich eher Altstadt als Neustadt ist…OK, sagen wir also, es liegt an der Grenze und ist damit der ideale Ausgangspunkt, um alle Sehenswürdigkeiten der goldenen Stadt Prag anzuschauen. Übrigens, weißt Du, warum Prag die goldene Stadt heißt?

– Im Mittelalter sollen die Türme der Prager Burg und anderer bedeutender Gebäude vergoldet oder zumindest mit vergoldeten Dächern geschmückt gewesen sein. Besonders unter Kaiser Karl IV. (der im 14. Jahrhundert regierte) erlebte Prag eine kulturelle und wirtschaftliche Blütezeit, und es heißt, er ließ die Turmspitzen vergolden.
– Wenn die Sonne über Prag untergeht, schimmern die Sandsteinbauten der Altstadt tatsächlich golden – das verstärkt natürlich auch den Eindruck einer „goldenen Stadt“.

Kaiser Karl IV. und das goldene Zeitalter
– Unter Karl IV. wurde Prag zur Hauptstadt des Heiligen Römischen Reichs. Es war eine Zeit von enormem Reichtum, Kunst und Bildung – ein „goldenes Zeitalter“, das den Beinamen ebenfalls erklären könnte.

Alchemisten und die Suche nach Gold
– Eine weitere, eher wohl legendenhafte Erklärung stammt aus der Zeit Rudolfs II. (16.–17. Jahrhundert). Er war für seine Faszination für Alchemie bekannt und holte viele Alchemisten nach Prag, die angeblich versuchten, Gold herzustellen. Daher wurde Prag auch als „Stadt des Goldes“ bezeichnet.

Und dann wäre da noch die Poetische Bezeichnung
– Dichter und Reisende des 19. Jahrhunderts griffen den Ausdruck auf, um die Schönheit Prags zu beschreiben – besonders in der Abendsonne, wenn die Stadt in warmem, goldenem Licht erstrahlt.

Das also soweit einmal als Wissen, das man haben kann, aber nicht unbedingt braucht 🙂

In Prag unterwegs mit öffentlichen Verkehrsmitteln?

Prag entdecken: Mit Bus, Bahn und Tram durch die goldene Stadt

Prag ist nicht nur eine der schönsten, sondern auch eine der am besten vernetzten Städte Europas. Wer wie wir im Oktober 2025 die tschechische Hauptstadt besucht, kann und sollte unbedingt das Auto getrost stehen lassen – der öffentliche Nahverkehr bringt dich zuverlässig, günstig und schnell zu allen Sehenswürdigkeiten. Hier erfährst du, wie du dich, wie wir es getan haben, als Tourist*in am besten in Prag fortbewegst und welche Tipps deinen Aufenthalt noch entspannter machen.


🚆 Das Prager Verkehrssystem im Überblick

Das öffentliche Verkehrsnetz (MHD – Městská hromadná doprava) besteht aus vier Hauptkomponenten:

  • Metro (U-Bahn) – die schnellste Art, größere Distanzen zurückzulegen
  • Tram (Straßenbahn) – perfekt, um die Stadt gemütlich zu erkunden
  • Busse – hauptsächlich in den Außenbezirken unterwegs
  • Seilbahnen & Fähren – kleine Highlights für besondere Strecken

Betrieben wird alles von der Dopravní podnik hl. m. Prahy (DPP), dem städtischen Verkehrsbetrieb. Die Taktung ist dicht – wir würden sogar sagen: sehr dicht -, die Züge und Bahnen sind sauber, (überwiegend) modern und pünktlich – und das 7 Tage die Woche, vom frühen Morgen bis nach Mitternacht und auch in der Nacht.


🚇 Die Metro: Schnell und unkompliziert

Prag hat drei Metro-Linien (A, B, C), die durch Farben gekennzeichnet sind:

  • A (grün) – bringt dich zu touristischen Hotspots wie der Altstadt (Staroměstská), der Prager Burg (Malostranská) und dem Wenzelsplatz (Můstek).
  • B (gelb) – verbindet den Busbahnhof Florenc, das Szeneviertel Karlín und den Stadtteil Smíchov.
  • C (rot) – führt zum Hauptbahnhof (Hlavní nádraží) und weiter Richtung Süden.

Züge fahren alle 2–4 Minuten, und die Metro ist in der Regel von ca. 5:00 bis Mitternacht in Betrieb.


🚋 Die Straßenbahnen: Prags schönste Aussicht auf Rädern

Die Straßenbahn ist für viele Einheimische das Herzstück der Stadt – und für uns Tourist*innen ein echtes Erlebnis. Alte, rote Waggons rollen neben modernen Zügen durch historische Gassen, über die Moldaubrücken und vorbei an architektonischen Highlights.

Besonders empfehlenswert:

  • Linie 22 – eine der beliebtesten Routen für Sightseeing. Sie führt an der Prager Burg, der Kleinseite (Malá Strana) und dem Nationaltheater vorbei. Wir haben diese Linie mehrmals genutzt.
  • Linie 17 – folgt der Moldau und bietet fantastische Ausblicke auf die Karlsbrücke und die Altstadt.

Nachts übernehmen spezielle Nachtlinien (91–99) den Dienst. An den Haltestellen erkennst du die Nachtlinien deutlich an den dunkel hinterlegten Nummern der Linien.


💳 Tickets & Preise

Das Prager Ticketsystem ist zeitbasiert und super einfach: Du kaufst ein Ticket an den gelben Automaten (wir haben die Metrostationen dafür genutzt) für eine bestimmte Gültigkeitsdauer – egal, wie viele Stationen du fährst oder ob du umsteigst.

TickettypGültigkeitPreis (ca.)
Kurzstrecke30 Minuten30 CZK (~1,20 €)
Standard90 Minuten40 CZK (~1,60 €)
Tageskarte24 Stunden120 CZK (~4,80 €)
3-Tage-Karte72 Stunden330 CZK (~13 €)

Und nun ein ganz wichtiger Hinweis:

Alle über 60 Jahre bis 64 Jahre zahlen den reduzierten Fahrpreis. Wir haben für die Tageskarte pro Person 60 CZK also knapp 2,40 Euro bezahlt. Diese Ermäßigung bei der Tageskarte gilt aber nur für die Tageskarte, nicht bei der 3-Tages-Karte und auch nicht der 48-Stunden-Karte. In der Summe unsere Empfehlung: Tagesticket in diesem Fall kaufen.

Tickets erhältst du an den gelben Automaten, in Metrostationen, Trafiken, über die DPP-App oder direkt mit kontaktloser Zahlung im Fahrzeug, selbst in den ältesten Fahrzeugmodellen.

Wichtig: Unbedingt entwerten! – vor der ersten Fahrt in der Metro oder beim Einstieg in die Tram.


🚶‍♀️ Zusammengefasste Tipps für uns Tourist*innen

  • Google Maps & PID Lítačka-App helfen dir bei der Navigation in Echtzeit.
  • Kinder unter 15 Jahren und Senioren über 65 fahren vergünstigt oder kostenlos.
  • Die Seilbahn auf den Petřín-Hügel ist in das normale Ticket integriert, aber aktuell (2025) aufgrund eines Erdrutsches am Hang außer Betrieb! Macht die Anreise zum Aussichtsturm etwas anstrengender.
  • Wer zentral wohnt, kann wie wir viele Sehenswürdigkeiten auch zu Fuß erreichen – Prag ist sehr kompakt. Eine Fahrkarte empfiehlt sich aber für die Kleinseite, dort wo du die Prager Burg findest.

🌉 Fazit: Entspannt reisen – nachhaltig und günstig

Ob du den Sonnenaufgang auf der Karlsbrücke sehen, durch die engen Gassen der Kleinseite schlendern oder zur Prager Burg hinauf möchtest – mit dem öffentlichen Nahverkehr kommst du bequem, schnell, ohne Prkplatzsorgen und klimafreundlich ans Ziel.

Die Kombination aus historischem Flair, effizienter Infrastruktur und erschwinglichen Preisen macht das Fahren mit Metro, Tram und Bus zu einem echten Vergnügen – und zu einem Teil des Prager Erlebnisses selbst, das wir uns auch gegönnt haben.

Drei Tage in Prag – Unserer Reisebericht mit Tipps zu Sehenswürdigkeiten, Aussichtspunkten & Restaurants


Tag 1 – Stadtführung durch die Altstadt und das jüdische Viertel

Prag ist ein wahres Freilichtmuseum – und der beste Start für eine Städtereise ist eine Stadtführung durch die Prager Altstadt. Unsere charmante Stadtführerin Dagmar von pragerlebnis.com brachte uns die Geschichte der Stadt auf lebendige Weise näher.

Wir schlenderten über den Altstädter Ring, bestaunten die berühmte astronomische Uhr und die beeindruckende Teynkirche, bevor es weiterging ins jüdische Viertel (Josefov). Hier besichtigten wir historische Synagogen wie die Altneu-Synagoge und den alten jüdischen Friedhof, dessen eng stehende Grabsteine eindrucksvoll von Jahrhunderten jüdischer Geschichte erzählen.

Am Abend genossen wir die tschechische Küche in einem typisch böhmischen Restaurant – natürlich mit Knödeln, Gulasch und einem kühlen Pilsner Bier. Der perfekte Abschluss eines geschichtsträchtigen Tages!


Tag 2 – Über die Karlsbrücke zur Prager Burg

Nach einem reichhaltigen Frühstück starteten wir unseren zweiten Tag an der Karlstatue auf der Altstadtseite der Karlsbrücke – einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten in Prag. Die Brücke, geschmückt mit Heiligenfiguren und gesäumt von Straßenkünstlern, bietet einen atemberaubenden Blick auf die Moldau und die Stadt.

Auf der anderen Seite wartete die Prager Burg (Pražský hrad) auf uns – das größte geschlossene Burgareal der Welt. Gemeinsam mit einem Stadtführer erkundeten wir den prachtvollen Veitsdom, den alten Königspalast, die Basilika St. Georg und natürlich die romantische Goldene Gasse, in der einst Franz Kafka wohnte.

Nach der Führung verabschiedeten wir uns von unserem Guide und spazierten gemütlich zurück in die Altstadt, vorbei an charmanten Cafés und kleinen Souvenirläden – mit Blick auf die Dächer Prags, die in der Abendsonne golden schimmerten.


Tag 3 – Prag von oben: Fernsehturm, Petřín & Restauranttipp Zvonice

Unser dritter Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück – Energie, die wir gut gebrauchen konnten, denn heute hieß es: Prag von oben erleben!

Erster Stopp: der Prager Fernsehturm im Stadtteil Žižkov. Mit seinen markanten Formen und den ikonischen „krabbelnden Babys“ des Künstlers David Černý ist der Turm ein echter Hingucker. Von der Aussichtsplattform auf 93 Metern Höhe genossen wir einen fantastischen Panoramablick über ganz Prag.

Anschließend fuhren wir mit der Tram zur Prager Burg, spazierten durch das Gelände des Strahov-Klosters und weiter durch den idyllischen Petřín-Park. Ziel war der Petřín-Aussichtsturm, Prags kleiner Eiffelturm. Von oben eröffnet sich einer der schönsten Ausblicke auf die Stadt – perfekt für Fotos oder einfach zum Genießen.

Am Abend feierten wir unseren Jubiläumstag im Restaurant Zvonice, das sich hoch oben im historischen Heinrichsturm befindet. In den oberen Etagen des alten Glockenturms erwartete uns ein einzigartiges Ambiente mit tschechischer Gourmetküche – ein unvergesslicher Abschluss unserer Prag-Reise.


Fazit – Tage voller Geschichte, Genuss und grandioser Ausblicke

Prag hat uns mit seiner Vielfalt begeistert: Die Mischung aus mittelalterlichem Flair, kulturellen Schätzen und moderner Lebensfreude ist einzigartig. Ob beim Spaziergang durch die Altstadt, beim Staunen über die Prager Burg, beim Blick vom Petřín-Aussichtsturm oder beim Schlemmen in traditionellen Restaurants – Prag bietet an jeder Ecke neue Erlebnisse.

💡 Tipp:
Für ein langes Wochenende oder einen Kurzurlaub ist Prag ideal – viele Sehenswürdigkeiten sind zu Fuß erreichbar, und mit der Straßenbahn lassen sich auch entferntere Highlights bequem erkunden.

Also: Koffer packen, Kamera nicht vergessen – und auf nach Prag! 🇨🇿✨

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